Entspannen und den Vögeln lauschen
Manchmal braucht man einfach Entspannung pur. Auf dem Rücken liegen, in die Baumwipfel schauen, die Augen schließen, den Vögeln zuhören und die Natur mit allen Sinnen genießen. Das Lechlumer Holz bei Wolfenbüttel bietet eine herrliche Gelegenheit für so ein erfrischendes Waldbad.
Im Norden der Stadt haben die Niedersächsischen Landesforsten einen kleinen Waldlehrpfad angelegt, sie haben ihn Löwepfad getauft und unter anderem mit einer großen Holzliege ausgestattet. Durch Büsche vor Blicken geschützt lädt sie ein, zur Ruhe zu kommen, zu träumen oder den Geräuschen des Waldes zu lauschen. Der Rücken schmiegt sich in weichem Schwung an breite Holzbohlen, warm fühlen sie sich an auf der Haut, wenn die Sonne darauf scheint. Es ist ein guter Ort, um mit geschlossenen Augen wahrzunehmen wie Amseln, Meisen und Rotkehlchen singen und der Specht mit seinem Schnabel - toktoktok - an einen Stamm klopft. Hier kann man abschalten und lauschen, wie der Wald klingt. Einfach tief durch die Nase einatmen, um Moos, Blätter und Erde zu riechen – wie in einer Meditation erlebt man dann die Natur. Es ist ein wenig, als stehe die Zeit still.
Ich komme oft dorthin. Manchmal schlafe ich dann sogar für eine kurze Weile ein. Aber so tief entspannen muss man ja gar nicht. Ein wenig die Seele baumeln zu lassen reicht auch schon. Und wenn man nach einiger Zeit die Augen wieder langsam öffnet, ist es gut, noch nicht gleich aufzustehen. Die Kronen der Buchen, die sich weit oben leicht im Wind wiegen, verleiten dazu, die Gedanken noch ein wenig schweifen zu lassen.
Und dann noch ein paarmal kräftig einatmen. Das lohnt sich: Waldluft ist viel mehr mit Sauerstoff gesättigt, als die Luft in der Stadt und sie enthält deutlich weniger Staubteilchen. Auch die ätherischen Düfte tragen zur Entspannung bei. Schon allein der Anblick von Wald soll einen Erholungseffekt haben. Kein Wunder, dass es uns nach so einer Verschnaufpause besser geht.
Wald-Infos für Kinder und Erwachsene
Der Löwepfad hat aber noch viel mehr zu bieten. Er lädt nicht nur zum Entspannen ein, sondern auch dazu, die Natur zu entdecken und Neues über die Natur zu erfahren. Die Landesforsten haben einen etwa 2,5 Kilometer langen Wanderweg angelegt, der mit verspielt geschwungenen Kurven durch den Wald führt. Schilder am Wegrand erklären, welche Bäume dort wachsen. Zum Beispiel die Stechpalme.
Klar, den Namen hatte ich zuvor schon gehört, aber wie so eine Stechpalme aussieht, lernte ich erst, als ich mir etwas Zeit nahm, um mir den Baum genauer anzusehen. Sie ist ziemlich kein und hat glänzende, gezackte Blätter. Die Landesforsten erklären auch, wie es zu dem Namen „Palme“ kam. Weil es hier keine echten Palmen gab, wurden ihre Blätter als Ersatz am christlichen Palmsonntag als Palmwedel verwendet.
Die Erklärungen sind kindgerecht wie der gesamte Löwepfad mit Baumhaus, Balancierbalken, Spechthöhle, Holzxylophon und vielem mehr. Nach einer Runde wissen Eltern und Kinder ganz sicher mehr über Ahorn, Eiche, Linde und die Buchen, die einen Großteil des Baumbestands im Lechlumer Holz ausmachen. Und Spaß und Bewegung haben sie auch gehabt. Vielleicht ist dann ja noch Zeit für eine weitere kleine Pause auf der Waldliege.
Ein ruhiger Ort, an dem man den Alltag außen vor lässt, ist eine Menge wert. Der Wind rauscht in den Bäumen, man hört die Vögel zwischtern und spürt, wie man langsam innerlich gelassener wird. Das Wort Waldbaden klingt mir eigentlich zu esotherisch. Aber es fühlt sich wirklich gut an. Sie sollten es auch mal probieren.
Die Waldliege ist eine Station des Löwe-Pfads. Löwe steht für Langfristige ökologische Wald-Entwicklung.
Anreise
ÖPNV-Verbindung: Bus 420, Haltestelle Forstweg
PKW: Parkplatz Am Forstamtsweg
Spannend für Kinder und Erwachsene ist auch ein Ausflug zu den Bodensteiner Klippen. Eine Wanderung dort bietet Gelegenheit zu einer Reise in die Zeit der Dionosauerier.
Auch die Landesforsten informieren über den Löwepfad. Beim Anklicken verlassen Sie den Einflussbereich meiner Homepage.
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