
Mit der Kamera im Papenteich
Manchmal muss es schnell gehen und ein wenig spontan. Ich bin in Lagesbüttel bei Lagesbüttel und habe zwei Stunden Zeit - gerade genug für eine Fototour im nahen Wald. Es ist kurz nach 9 Uhr, die Septembersonne scheint ein wenig milchig zwischen den Bäumen hindurch, und ich bin gespannt, was mich in dem Papenteich genannten Waldstück erwartet. Weil keine Zeit war, etwas für die Tour vorzubereiten, verlasse ich mich ganz auf spontane Beobachtungen.
Das braucht ein wenig Zeit. Anfangs nehme ich vor allem die vielen verschiedenen Grüntöne war. Für ein interessantes Foto ist das zu wenig. Ende September ist von der viel gepriesenen bunten Laubfärbung des Herbstwaldes zwischen Harz und Heide noch nicht viel zu sehen. Aber ich halte die Augen offen und finde bald allerhand spannende Motive.
Brombeeren leuchten am Wegrand
Auch im Herbst wachsen noch Früchte im Wald. Ein paar Meter vom Weg entfernt entdecke ich ein paar Brombeeren. Sie sind leuchtend rot. Und hinter ihnen strahlen auch ein paar Blätter kräftig rot und goldgelb. Idealerweise scheint auch noch die Sonne schräg von der Seite darauf.
Ein Spinnennetz im Gegenlicht
Die Sonne sorgt für noch mehr Herbstimpressionen. Eine Spinne hat ein großes Netz untereinen Ast gehängt. Gut sehen kann ich es nur im Gegenlicht der Sonne. Die feine Struktur ist aber allemal ein Foto wert. Sie dient mir als filigraner Vordergrund für das dichte Grün der Blätter.

Ein Blatt an einem dünnen Faden
Die Spinne verschafft mir noch ein weiteres Motiv. Ein Blatt einer Rotbuche ist auf dem Weg vom Baum zum Boden an einem Faden des Netzes hängengeblieben. Jetzt scheint es permanent in der Luft zu schweben. Zu allem Glück scheint auch noch die Sonne darauf und sorgt für gutes Licht.

Spuren der Forstarbeit an einem gefällten Baum
Am Wegrand liegen Stämme gefällter Bäume. Die Forstarbeiter haben sie mit roten Markierungen versehen. Sie sind auffällig, aber kein schönes Fotomotiv. Ich schaue mir lieber ein Detail an. Dort wo bei den Arbeiten die Rinde beschädigt wurde, sind interessante Strukturen entstanden, die mehr als einen flüchtigen Blick lohnen, finde ich.

Zeit für eine Rast
Ich bin schon ein wneig unterwegs, als ich diese Bank entdecke. Nicht nur auf den ersten Blick kommt sie mir wie ein Fremdkörper vor. Im Wald hat alles organische Formen. Keine Linie ist total gerade. Richtige Kanten gibt es eigentlich auch nicht . Und dann dieser Rastplatz. Hier dominiert die Geometrie wie mit dem Lineal gezogen. Ich will das gar nicht kritisieren. Das Rastplatz-Mobiliar ist ökologisch aus Holz. Es gibt eine große Infotafel und sogar eine Fahrradabstellanlage. Das ist vorbildlich. Aber weil es so eckig ist, sticht es aben auch ein wenig ins Auge - um es mal ein wenig bildlich zu formulieren. Ich habe dort ein interessantes Fotomotiv gefunden und auch bequem gesessen.

Ein Baum schält seine Rinde ab
Manche Bäume schälen sich. Bei meinem Ausflug im Papaenteich muss ich gleich zweimal hinschauen, bevor ich erkenne, was hinter dem Gekreusel am Stamm dieses Baumes steckt. Das Schälen ist bei vielen Baumarten ein natürlicher Prozess, lese sich später auf der Seite Baumguide. de im Internet nach. Es muss kein Zeichen von Krankheit sein. Bei Birken beispielsweise gehört es zum natürlichen Wachstumsprozess. Mir gefallen die Farben und die merkwürdige rollenartige Form der Rinde, die mich ein wenig an barocke Perücken erinnert.

Die Bank ist ein Klassiker
Zum Schluss noch ein Klassiker. Bei Ausflügen im Wald stoße ich oft auf der Holzbänke. Manche scheinen aus einer Serienproduktion zu stammen. Es gibt aber auch immer wieder individuell gefertigte Exemplare, die ich spannend zu betrachten finde. Im Papenteich steht ein wirklich sehenswertes Exemplar: krumm, grob aus kaum bearbeiteten Brettern zusammengezimmert und doch erstaunlich bequem. Ein Fotomotiv mir romantischem Touch.

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