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Trégastel - Wandern an der Rosa Granitküste

Graue rote, und gelbe Felsen türmen sich an einer Küste vor einem blauen Meer.
Blaues Meer und spektakuläre Felsformationen - dafür ist die Rosa Granitküste bei Trégastel in der Bretagne bekannt. Foto: Kai-Uwe Ruf

GRanitfelsen, Wandertouren und ein Leuchtturm

Ein Leuchtturm steht auf roten Felsen an einer Landspitze. Im Hintergrund sieht man das Meer und eine Insel.
Der Leuchtturm Phare de Mean Ruz ist das Wahrzeichen von Ploumanac'h. Er ist eine der Attraktionen an der Küste der Bretagne. Foto: Kai-Uwe Ruf

Ich kann ihn gut verstehen! Ausgerechnet in Trégastel soll Georges Dupin zwei Wochen Strand-Urlaub machen. 14 Tage auf einem Handtuch liegen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.

Das kann ja nicht gut gehen. Im sechsten Band von Jean-Luc Bannalecs berühmter Krimiserie klappt es nicht – und auch bei uns hätte es nicht funktioniert. Zwar wurden wir nicht von einer Mord-Recherche abgelenkt, aber auch wenn es „nur“ um einen normalen Urlaub geht, ist die Landschaft an der Rosa Granitküste der Bretagne viel zu abwechslungsreich und zu interessant, als dass es uns lange auf einem Strandtuch gehalten hätte.

 

Wer wie wir zum Küstenwandern in die Bretagne kommt, muss sich auf ein paar Stationen beschränken. Der berühmte Zöllnerpfad, der als Wanderweg mit der Abkürzung GR34 die gesamte bretonische Küste entlangführt, ist viel zu lang, als dass man ihn in einem normalen Urlaub bewältigen könnte. Und Trégastel ist ein guter Ausgangspunkt für ein paar Wandertouren.

Wo kommt man unter? Auf Google findet man reichlich Adressen zur Auswahl. Wir haben uns mit unserem Camper ein paar Tage auf den Camping Tourony gestellt. Er liegt direkt am Meer, dort wo die D788 an einer Gezeitenmühle Richtung Ploumanac'h führt.

„Wo geht’s denn da zum Leuchtturm?“, fragte mich gleich ein anderer Camper, der neu angekommen war. Ein anderer wollte wissen: „Kann man denn da auch den Leuchtturm fotografieren?“

Kann man. Gemeint ist dann immer der Leuchtturm Phare de Mean Ruz. Er steht auf einer Felsspitze bei Ploumanac'h nur ein paar Kilometer vom Campingplatz entfernt.

 

Der Phare de Mean Ruz gehört zu den ganz bekannten Fotomotiven an der Cote de Granit Rose, der Rosa Granitküste. Er markiert die Einfahrt zum Hafen von Ploumanac'h. Erbaut wurde er ursprünglich 1860. 1944 zerstörten ihn deutsche Soldaten während ihres Rückzugs. Die Bretonen errichteten ihn neu. Seit 1948 leuchtet sein weißes Licht wieder, erzählt Wikipedia.

Spektakuläre Ausblicke

Eine Frau blickt durch ein Fernglas auf eine Felslandschaft an einer Küste. Im Hintergrund sieht man das blaue Meer.
Der Blick mit dem Fernglas lohnt sich. Die Rosa Granitküste ist voll beeindruckender Details, die man nur entdeckt, wenn man sich Zeit nimmt. Foto: Kai-Uwe Ruf. D

Er ist aber nur eine der vielen Attraktionen entlang der Rosa Granitküste. Wir haben uns in Trégastel die Küste an zwei Tage erschlossen. Die erste Tour führte nach links, immer den Küstenweg entlang. Am zweiten Tag ging es rechts entlang. Beide Male genossen wir spektakuläre Ausblicke. Die rötlich-braunen Felsformationen sind wirklich beeindruckend. Einige haben bekannte Namen wie „Napoleons Hut“ oder "Le Dé", einem Felsen, der aussieht wie ein großer Würfel.

Der Tidenhub ist gewaltig, bei Ebbe sieht die Küstenlinie entsprechend ganz anders aus als bei Flut. Und dann spielt auch noch das Wetter eine große Rolle. Wir waren einen Tag bei Regen unterwegs. Mit guten Regenjacken und Regenhosen ist das durchaus ein Erlebnis, auch wenn der Ausblick eher mäßig, die Felsformationen ziemlich graubraun sind und das Meer dunkel-düster wirkt.

Am anderen Tag war es fast sommerlich. Die Granitblöcke erschienen im hellen Sonnenlicht gelb-braun. Die warmen Töne bildeten einen wunderschönen Gegensatz zu dem leuchtenden Blau des Atlantiks. Das berühmte rosa Leuchten, mit dem sie manchmal in der Abendsonne zu sehen sein sollen, bleibt uns leider verborgen. Macht aber nichts. Tolle Tage waren es trotzdem.

 

In Trégastel gibt es natürlich noch viel mehr zu sehen. Die Sandstrände in der Baie de Sainte Anne, das Aquarium Marin und die Ile Renote sind nur ein paar der Attraktionen. Wer mehr darüber lesen will, findet hier weitere Informationen.  

Gut gerüstet die Natur genießen

Meine Empfehlung lautet: Hinfahren, einfach an der Küste wandern, die Natur genießen und sie respektieren.

Das Wetter an der bretonischen Küste ist nicht sehr konstant. Wer Outdoor-Freude haben möchte, sollte daher gut gerüstet sein. Leichte Kleidung, aber auch solide Regenjacken und Regenhosen sowie feste Wanderschuhe gehören dazu.

 

Und natürlich gilt es, die richtige Reisezeit zu wählen. Die Rosa Granitküste ist wirklich populär. In der Hauptsaison ist es sicher mächtig voll auf dem Zöllnerpfad. Schon im Frühjahr waren bei gutem Wetter reichlich Touristen unterwegs.  


Eine Reisegeschichte über die überraschend interessante Stadt Amiens gibt es hier. 

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